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Alter Trick - aber gut
#1
Kurt hat gerade diese Schaltung in der RBude gezeigt Eigentlich ist das ein alter Hut - Alfsch hatte das mal hier im Forum erklärt. Aber immer wieder gut:

[Bild: 1_Kuehne_Tetzner_Grundig_Prinzip.gif]

(Achtung: Zeichenfehler! R3 muss 2,7Meg betragen)

Quelle: http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/fo...?id=103457

Das obere Signal wird mit der Triode der EABC80 um 180° gedreht. Allerdings wird auch der linke Seitenlautsprecher mit vertauschten Anschlüssen betrieben. Dadurch kommen Links und Rechts normal in Stereo. Jede Röhre treibt einen Kanal.

Die sonderbare Eingangsbeschaltung um C1/101 sorgt dafür, dass die Bässe beider Kanäle am Eingang gleichphasig kurzgeschlossen werden. Durch die Phasendrehung in einem Kanal arbeitet der gesamte Verstärker bei Bässen als Mono-Vollbrücke mit entsprechend vierfacher Leistung gegenüber den Seitenlautsprechern.

 
#2
Wenn man sich das mal genauer durchdenkt, so haben wir - dank der Eingangsbeschaltung - drei Eingangssignale:

"IN_links", "IN_rechts" und "IN_bass"

aber nur zwei Verstärker, einer davon invertierend, also -V1 und V2

und dann haben wir drei Ausgänge, "OUT_links", "OUT_rechts" und "OUT_bass".

Was im Verstärker in einer Matrix in Echtzeit "gerechnet" wird, lässt sich wie folgt hinschreiben

OUT_links = -(-V1 * IN_links) = V1 * IN_links
(das Minus vor der Klammer kommt durch den verdrehten Speaker)

OUT_rechts = V2 * IN_rechts

OUT_bass = (V2 * IN_bass) - (-V1 * IN_bass) = (V1 + V2) * IN_bass
(die Subtraktion zwischen den Klammern entsteht durch den Bass-Ausgangstrafo)

Für den Basslautsprecher sind also beide Verstärker in Reihe geschaltet und verdoppeln die Lautsprecher-Spannung für die Bässe.


 
#3
Es gibt viele Beispiele in der Technik, wie man mit einer derartigen "Matrix" viele Signale durch wenige Übertragungskanäle pressen kann. Nur zwei Beispiele:

Beim Farbfensehen werden zwei Kanäle für drei Farben genutzt.

Beim Stereo-Radio wird - zur Erhaltung der Kompatibilität mit Monoempfängern - ein besonderes Signal auf einem zweiten Übertragungsbereich übermittelt, mit dessen Hilfe man sich dann aus dem Monokanal die Stereo-Information "rausrechnen" kann.

Usw... usw...

Vorbildlich in dieser Hinsicht ist der eingangs gezeigte Verstärker, der mit zwei Verstärkern tatsächlich drei Signale verstärken kann. Theoretisch ohne jegliche gegenseitige Beeinflussung! In Echtzeit und ganz ohne Computer.

Viele unserer heutigen hochmodernen digitalen Kompressionsverfahren haben ihre mathematischen Wurzeln auch (aber nicht nur) in den gezeigten "Analogrechnern".

----------

Es gibt noch mehr "alte Tricks" die wirklich gut sind.

 
#4
Lässt sich das auch auf einen Klasse-D übertragen, bzw. einen Chipverstärker?
 
#5
Das müsste ein Chip-Amp mit zwei Halbbrücken sein. Dann könnte das klappen.
 
#6
Hmm, die Chips von Maxim, die ich hier habe, sind alles H-Brücken. Spricht eigentlich etwas dagegen, die einfach parallel zu schalten? Beim Max9709 ist das vorgesehen, wenn man ihn auf Mono flagt. Dann reicht ein Signal am Eingang, welches auf beiden Ausgängen ist. Die schaltet man dann parallel oder schliesst jeweils eine LS an und hat eben 2xMono vom selben Signal.
 
#7
Der Trick funktioniert doch aber mit Reihenschaltung?!

H-Brücken kann man ggfs parallel schalten, wenn sie mit synchronem Takt laufen, andernfalls
puff! ;baeh
...mit der Lizenz zum Löten!
 
#8
Was zu überprüfen wäre. Da beide aus der selben Clock gespiesen werden, "sollte" es zumindest nah am Chip funktionieren.